Ich möchte etwas verändern, aber es gelingt mir nicht.
Ist dann mein Leidensdruck oder mein Wunsch nach Veränderung nur noch nicht hoch genug oder habe ich einfach nicht genug Disziplin?
Gleich vorab: Diese Frage beantworte ich mit einem klaren
N E I N
Warum wir uns manchmal unfassbar schwertun, etwas zu verändern, wir bei anderen viel einfacher sehen, was sie "nur" ändern müssten, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen und was das Ganze mit Autofahren lernen zu tun hat.

Manchmal würden wir etwas Bestimmtes gerne ändern und haben 1000 gute Vorsätze (ob zu Silvester oder nicht) - und scheitern dennoch daran.
Viele wollen zum Beispiel
Mehr Sport machen
Weniger Süßigkeiten oder Ungesundes essen
Pünktlich sein
Mehr schlafen
Weniger Social Media konsumieren
Häufiger Freunde treffen
Häufiger Aufräumen
Mehr Lesen
Was möchtest Du gerne verändern?
Wenn Du auch solche Vorsätze hast, hast Du vielleicht schon einiges veranstaltet, um Deinem Ziel näherzukommen:
Du hast Ratgeber gekauft und vielleicht auch gelesen
Tutorials geschaut
Apps heruntergeladen
Diäten gemacht
Zeitmanagementtools gekauft und/oder -seminare gemacht
Timer eingestellt, um die Medienzeit zu begrenzen
Was hast Du schon alles gemacht?
Und trotz aller Bemühungen - es ist wie verhext: Die gewünschte Veränderung will sich einfach nicht einstellen.
Oder es klappt eine Weile und dann Du hast Rückschläge.
Woran liegt das? Viele denken jetzt: Ich habe einfach nicht genug
Leidensdruck oder Disziplin
Und das stimmt nach meiner Erfahrung nicht.
Bevor Du erfährst, woran es eigentlich liegt, kurz etwas in eigener Sache
Nun geht's weiter: Der Schlüssel lautet:
Das Problem ist die Lösung
Das heißt: Hinter Deinem vermeintlichen Scheitern liegt ein emotionales Problem, das Dir nicht bewusst ist. Und FÜR DIESES emotionale Problem ist die Verhaltensweise, die Du eigentlich nicht magst und verändern möchtest, eine LÖSUNG.

Ein Beispiel:
Jemand kommt immer und überall zu spät (Du kennst bestimmt so jemanden in Deinem Bekanntenkreis, oder?). Das ist auf Dauer lästig und für die Wartenden unangenehm.
Derjenige hat sich schon digitale und analoge Kalender gekauft, macht sich Erinnerungen ins Handy, hat schon Zeitmanagementtools und -seminare besucht und so weiter und so fort.
Und kommt immer noch zu spät.
Sein inneres Problem oder sein innerer Konflikt, das mit dem Zuspätkommen gelöst wird, kann ein AUTONOMIEPROBLEM sein.
Er versteht einen Termin nicht als Einladung zu einem Meeting oder zum Kaffee zum Beispiel, sondern unbewusst als Einschränkung seiner Freiheit: "Da will mir jemand sagen, wann ich wo zu sein habe."
Woher kommt das?
Möglicherweise ging es bei diesem Menschen als Kind wenig um ihn, um seine Bedürfnisse und seine Wünsche. Er musste sich häufig nach anderen richten, ob er wollte oder nicht.
Das - hat er sich unbewusst geschworen - macht er nicht mehr mit und denkt: "Mir sagt keiner mehr was!" (- zum Beispiel wann ich wo zu sein habe!).
Mit dem Zuspätkommen rebelliert dieser Mensch also unbewusst dagegen, dass er sich immer nach anderen richten musste - allerdings ist die Rebellion verschoben vom Kindlichen ins Erwachsenenleben.
Kognitiv versucht dieser Mensch also sein Problem mit allen möglichen technischen und nicht technischen Tools in den Griff zu bekommen und denkt, er müsste nur das richtige Tool finden oder mehr Disziplin aufwenden oder er brauche mehr Leidensdruck, und dann würde er schon erfolgreich sein.
Und hat dabei den emotionalen Hintergrund noch nicht verstanden. Erst wenn der emotionale Hintergrund verstanden ist und der damit verbundene Schmerz (die Erfahrung, dass es wenig um einen selbst geht, ist unweigerlich mit Schmerz verbunden) ein wenig integriert ist, ist auch das Problem emotional verstanden und kann verändert werden.
Und dann können die Tools von oben immer noch sehr hilfreich sein. Aber eben auf einer anderen Basis.
Zur Veranschaulichung:
Wie Du das Problem "Autofahren" in den Griff bekommen hast:
Als Du nach der Führerscheinprüfung glücklich den Lappen in der Hand hattest, hast Du intellektuell verstanden, wie man den Motor anmacht, wie man das Auto anfährt und bremst und welche praktischen Regeln im Verkehr einzuhalten sind.
Du hattest intellektuell das Problem „Autofahren“ verstanden, aber Du konntest noch nicht wirklich Autofahren. So wie heute. Du hattest es noch nicht verinnerlicht.
Wenn Du dagegen heute hinterm Steuer sitzt, fährst Du automatisch - Du hast die Prozesse verinnerlicht und Du musst nicht mehr darüber nachdenken.
Dein Wissen über das "Problem" Autofahren hat sich aber gegenüber Deiner anfänglichen Fahrpraxis aber nicht wesentlich geändert - geändert hat sich die "Verinnerlichung".
Verglichen mit dem Verstehen des emotionalen Hintergrunds eines Problems:

Verstehen des emotionalen Problems: Wenn Du Autofahren (=Verstehen, was hinter Deinem Zuspätkommen steckt) lernen willst, übst Du nicht Fahrradfahren (Zeitmanagementseminare machen).
Kognitive Einsicht: Du gehst in die Fahrschule und machst die Fahrprüfung Du verstehst, wie Autofahren geht - wirklich fahren kannst Du noch nicht.
= Du hast den emotionalen Grund Deines Problems verstanden und Dir Gedanken und Sätze erarbeitet, die Dir helfen.
Emotionale Einsicht: Durch Übung VERINNERLICHST Du die Prozesse des Autofahrens und musst nicht mehr darüber nachdenken. Dann kannst Du wirklich Autofahren.
= Du kommst nicht mehr zu spät

HINWEIS: Manchmal sind die emotionalen Gründe für ein Problem so weit im Unterbewussten verborgen, dass man sie alleine nicht finden kann.
Dann hilft zum Beispiel ein Coaching. Zum Beispiel das Coaching "Lebensthemen klären". Bei mir (Informationen Coaching Lebensthemen klären) oder bei meinem Ausbilder Roland Kopp-Wichmann.
Schreib mir gerne eine Mail (info@aufgeraeumtundeingerichtet.com), wenn Du Fragen dazu hast. Ich freue mich darauf!
Alles Liebe
Andrea