Warum fällt es mir so schwer, Ordnung zu halten – und wie schaffen das die anderen?
- Andrea
- 30. Juli
- 4 Min. Lesezeit
Würdest Du ein komplettes 3-Gänge-Menü auf einem Frühstücksbrettchen anrichten? - "Kann ja nicht gehen! Natürlich nicht!", denkst Du sicher.
Zurecht.
Viele Menschen tun aber in puncto "Ordnung halten" genau das - und wundern sich, warum das Frühstücksbrettchen partout nicht schön aussehen will und sie ständig die herunterfallenden Dinge wieder darauf schichten müssen. Aber es gibt ja Menschen, bei denen das klappt. Was machen diese Menschen anders?

In diesem Blogbeitrag geht es also darum, wie Du endlich Ordnung hältst, ohne, ähnlich wie beim Anrichten eines komplettes 3-Gänge-Menü auf einem Frühstücksbrettchen, Dich völlig verausgabst, ohne ein sichtbares Ordnungsergebnis zu erzielen.
Du räumst auf – und zwei Tage später ist wieder alles voll gestellt?
Du strengst dich an, aber dein Zuhause fühlt sich trotzdem nie richtig ordentlich an?
Es liegt nicht daran, dass du einfach „kein ordentlicher Mensch“ bist.
Der wahre Grund ist oft viel simpler – und gleichzeitig tiefer, als viele denken.
Der Hauptgrund, warum Dir Ordnung halten schwer fällt: Zu viel Zeug auf zu wenig Platz
Das klingt banal. Aber es ist das Kernproblem in fast allen Haushalten, die ich als Ordnungscoach betrete.
Denn wenn du mehr Dinge besitzt, als dein Zuhause sinnvoll unterbringen kann, fehlt dir eine ganz entscheidende Grundlage für dauerhafte Ordnung:
Der feste Platz für jeden Gegenstand.
Stell dir vor, du versuchst, ein Drei-Gänge-Menü auf einem Frühstücksbrettchen anzurichten. Du kannst noch so ordentlich schichten – es wird nie alles darauf passen und schon gleich gar nicht schön aussehen.
Es. bleibt. zu. viel. Immer.
Und genau das passiert in deinem Zuhause:
Du willst aufräumen, aber der richtige Platz für etwas ist bereits belegt. Also legst du den Gegenstand irgendwohin – vielleicht ins letzte freie Eck im Schrank. Dort passt er zwar nicht thematisch rein, aber: wohin sonst? Und wenn du dann später etwas wegräumen willst, das eigentlich genau in dieses Fach gehört – ist es voll.
Was passiert? Der nächste Gegenstand wird wieder irgendwo verstaut. Und so beginnt der Kreislauf von „Ich räume auf“ → „Es passt nicht“ → „Ich schiebe es irgendwohin“ → „Alles wird noch unübersichtlicher“.
Was dieser Teufelskreis mit dir macht
Dieses ständige Improvisieren ermüdet. Du hast das Gefühl, ständig beschäftigt zu sein – und doch nie fertig zu werden. Ordnung fühlt sich nicht wie Entlastung an, sondern wie ein Sisyphos-Projekt. Du strengst dich an – und erlebst trotzdem wiederkehrendes Chaos.
Das ist frustrierend. Und auf Dauer demotivierend. Viele meiner Kundinnen fühlen sich dadurch als würden sie versagen – obwohl sie in Wahrheit etwas Unmögliches versuchen:
Ordnung aufrechtzuerhalten, obwohl die Rahmenbedingungen gar nicht stimmen.
Die Lösung: Reduzieren – radikal ehrlich
Die einzige echte Lösung ist radikal einfach: Weniger Zeug.
Du brauchst nicht mehr Ordnungssysteme. Nicht mehr Aufbewahrungskisten. Nicht noch einen Ordnungs-Hack von Pinterest.
Was du brauchst, ist, dass der Besitz, der bleibt endlich in eine sinnvolle Relation zum Platz, den du hast, gesetzt wird.
Denn ohne diesen Abgleich bleibst du im Stressmodus: Es sieht vielleicht kurz nett aus – aber bringt dich nie ans Ziel.

Mit diesen zwei Fragen findest du heraus, was bleiben darf
Du brauchst keine komplizierte Methode, keine App, kein Bullet Journal.Nur zwei einfache Fragen, mit denen du radikal ehrlich aussortierst:
1. Brauche ich das – in meinem heutigen Leben?
Nicht: „Könnte man vielleicht nochmal gebrauchen.“ Nicht: „War teuer.“ Nicht: „Wenn ich wieder mehr Zeit hätte...“
Sondern: Spielt dieser Gegenstand eine aktive Rolle in meinem Alltag – hier und jetzt? Stell dir vor, du packst deinen Koffer für dein jetziges Leben. Was darf mit? Was bleibt draußen?
2. Mag ich es – so sehr, dass ich ihm einen festen Platz geben will?
Denn das ist die entscheidende Frage: Wärst du bereit, für diesen Gegenstand aktiv Platz zu schaffen? Wenn nicht – warum nimmst du ihn dann überhaupt mit durch deinen Alltag?
Alles, was bleibt, muss wohnen dürfen. Nicht gequetscht, nicht gestapelt, nicht gestopft – sondern klar, sichtbar, erreichbar.
Was du jetzt tun kannst
Wenn du diesen Kreislauf durchbrechen willst, fang klein an.Schnapp dir eine Mülltüte, stell den Timer auf 15 Minuten – und gehe durchs Haus. Was kannst du sofort und ohne großes Nachdenken loslassen?
Das ist noch kein wirkliches Ausmisten - aber ein Anfang und die Grundlage dafür, dass Dir Ordnung halten nicht mehr schwer fällt.
Du wirst sehen: Je weniger Dinge du besitzt, desto leichter wird das Ordnung halten. Denn plötzlich hat alles seinen Platz.
Wenn du das Gefühl hast, Ordnung sei etwas, das „die anderen“ besser können, dann vergiss das bitte. Ordnung ist keine Charakterfrage. Es ist eine Platzfrage. Und du kannst sie lösen – Schritt für Schritt.
Du musst nicht perfekt sein. Du musst nur anfangen. Und zwar nicht mit Kisten – sondern mit ehrlichen Entscheidungen.
Wann fängst Du an?
Alles Liebe von
Andrea
AUFGERÄUMT & EINGERICHTET
P.S. Hast Du als Kind jemals daran gezweifelt, irgendwann laufen zu können?
Nein?
Eben!
Warum dann heute die Zweifel, Ordnung lernen zu können?
ABER: Auch Kinder lernen nicht allein laufen - sie brauchen die Hilfe von Erwachsenen und nehmen diese auch ganz fraglos.
Und das darfst Du auch.
Deshalb lass uns reden: Im Erstgespräch - kostenfrei und unverbindlich