Warum ich begonnen habe, ein Bullet Journal zu führen

Ich weiß ja nicht, wie Ihr das so macht mit Terminen und Kalendern.
Habt Ihr alles im Smartphone? Hat man immerhin immer - oder meistens - dabei und kann Termine sofort eintragen. Ich allerdings bin daran gescheitert - meinen digitalen Kalender auf dem Smartphone habe ich nämlich schon mehrfach aus Versehen gelöscht - was gelinde gesagt suboptimal ist, denn ich muss / möchte Termine auch im nach hinein noch einmal überprüfen können (z.B. wenn ich die unsägliche Steuer machen muss). Daran bin ich schon richtig verzweifelt, denn "was wech is, is wech (war auch ned auf irgendwelchen clouds oder so).
Dann bin ich auf diverse "analoge Kalender" umgestiegen, vom kleinen Taschenkalender bis zum A5 Kalender habe ich Vieles probiert und fand alles, was ich probiert habe höchstens "na ja, geht schon, wenn es muss", weil
das Format unpraktisch für mich war
der Kalender an sich nicht schön war
ich zu wenig reinschreiben konnte
kein Platz für persönliche Notizen war
....
Mit dem Ergebnis, dass ich die Kalender nicht gerne verwendet habe (um es mit Marie Kondo zu sagen: sie haben mich nicht glücklich gemacht), häufig vergessen habe, und in der Folge nicht konsequent geführt habe.
Daraufhin hatte ich dann meist mehrere Kalender - doch wieder Smartphone, weil ich das immer dabei hab', und in Papierform, in den ich dann die Termine übertragen wollte, was ich dann aber irgendwann vergessen habe, weil ich den Kalender nicht mochte, was dann irgendwann ein heilloses Termindurcheinander ergab.
Und dann habe ich vom
Bullet Journal
gelesen und war fasziniert.
Entwickelt wurde es vom New Yorker Designer Ryder Carroll, denn bis dahin war ihm kein Planungssystem flexibel und individualisierbar genug.
Er beschreibt es als "sich selbst entwickelnd und anpassungsfähig, wobei man selbst bestimmt, was am besten für einen funktioniert“.
Was braucht man für ein Bullet Journal?
Zunächst nur
ein Notizbuch
ein Stift
Das ursprüngliche System von Ryder Caroll gibt für ein Bullet Journal - kurz BuJo - einige Elemente, wie ein Inhaltsverzeichnis, Monats- und Wochenübersichten
oder "Tracker", in denen man z.B. eintragen kann, wieviel man schläft (wenn das für einen wichtig ist) vor - letztendlich ist man in der Gestaltung jedoch völlig frei
Man kann also
to do Listen führen - monatlich oder wöchentlich
Geburtstagskalender führen, damit niemand mehr vergessen wird
Listen für gute Gewohnheiten führen
Listen führen, wann man schlechte Gewohnheiten nicht gemacht hat,
notieren, was man am Tag alles geschafft hat - und dabei merken, dass es ganz schön viel war
Schöne Sprüche notieren
notieren, was man wann gekocht hat
Rezepte notieren, die man wo gesehen hat oder ausprobiert hat und für gut befunden hat
......
und so das Ganze völlig seinen eigenen Bedürfnissen anpassen.
Das ist das Schöne daran.
Man kann die einzelnen Seiten sehr schlicht gestalten - oder aber sehr kreativ, wie man möchte. Ich gestalte eher schlicht - was aber auch an meinem mangelnden Talent für malen und zeichnen liegt.
Durch die Beschäftigung mit dem Bujo - etwas Zeit braucht es schon - sortiere und ordne ich meine Gedanken, erinnere mich an Schönes, kurz - gehe ich auch gut mit mir um. Ich notiere schöne Sprüche, die mich durch den Tag begleiten, die ich mal irgendwo gelesen oder gehört habe und vielleicht vergessen würde, notiere, was ich geschafft habe, und wenn ich mal was nicht schaffe, nehme ich es einfach in den nächsten Tag oder die nächste Woche.
Daneben nutze ich natürlich die Kalenderfunktion, und weil ich in mein Bujo so viel Schönes stecke, nutze ich es auch sehr gerne.
Im nächsten Beitrag beschreibe ich dann noch, wie ich mein persönliches Bujo genau aufgebaut habe, und was Ryder Caroll vorschlägt.
Bis dahin grüßt herzlich
Andrea