Ein Beitrag über höhere und niedere Werte, intrinsische Motivation und das Gefühl des "zufrieden ausgefüllt seins".
Immer wieder lese ich in verschieden Foren Fragen, wie:
Soll ich mich belohnen, wenn ich eine bestimmte Zeit oder einen bestimmten Bereich aufgeräumt /ausgemistet habe?
Wie belohnt Ihr Euch, wenn Ihr aufgeräumt habt?
Soll ich mir als Ziel eine bestimmte Belohnung setzen, die ich mir kaufen darf, wenn ich eine bestimmte Menge aufgeräumt/ausgemistet habe?
......
MEINE Antwort auf diese Fragen lautet:
Nein
Man soll sich NICHT belohnen, wenn man - egal welche Menge/Kategorie oder wie schwer es einem auch gefallen sein mag - aufgeräumt/ausgemistet hat.
Hääää ..... Warum !?
Hätte ich mir doch so verdient, oder?!
Weil man dann den höheren Wert
= die eigene Leistung, die gewonnenen Lebensqualität und das damit verbundene Zufriedenheitsgefühl
mit einem niederen Wert
= Belohnung z.B. in Form von Geld, das man für die Belohnung ausgibt oder .....,
schmälert.
Das heißt, der höhere Wert verliert (mental) an Wert, er wird weniger.
Diese Einsicht habe ich aus dem Buch "Was man für Geld nicht kaufen kann" von Michael Sandel
Micheal Sandel geht sogar soweit, dass er die Hypothese in den Raum stellt, dass Belohnungen (z.B. in Form von finanziellen Anreizen, dass man sich also etwas lang Erwünschtes kauft) die intrinsische, also die innere Motivation, aushölt, so dass später statt mehr weniger aufgeräumt/ausgemistet wird.
Ich finde - er hat recht.
Spürt gerne einmal selber nach: Wird d
as Gefühl der Zufreidenheit, des "Ausgefüllt seins" nach dem Aufräumen/Ausmisten mehr oder weniger durch eine "Belohnung" ?
Für mich wird es eindeutig weniger
Also: Nach getaner Arbeit die Füße hochlegen, mit einer Tasse Kaffee/Tee und das volbrachte Werk betrachten und genießen -
und das Gefühl der Zufreidenheit, des "Ausgefüllt seins" spüren.
Und an dieses Gefühl kannst Du Dich bei der nächsten Aufräum-/Ausmistaktion erinnern, wenn der innere Schweinehund so gar nicht weichen mag.
Viel Erfolg beim Räumen wünscht Euch
Andrea